Schlafapnoe

„Atemstillstand im Schlaf“ ist die deutsche Bezeichnung der Schlafapnoe und bezeichnet eindrücklich ein Krankheitsbild, das durch 10s bis 60s andauernde und mehr als 5 bis 10 mal pro Stunde auftretende Atemstillstände im Schlaf eines Schnarchers gekennzeichnet ist.

Beim Schnarcher mit Schlafapnoe verlegt die erschlaffte Muskulatur der Zunge und des Rachengrundes den Rachenraum teilweise oder vollständig und behindert so den Luftstrom in den oberen Atemwegen (Obstruktion). Ein Atemstillstand (Apnoe) im Schlaf und ein Absinken des Sauerstoffgehalts und Ansteigen des Kohlendioxidgehalts im Blut sind die Folge. Dies löst im Gehirn einen Weckreflex mit Anspannung der Muskulatur und tiefen Atemzügen aus. Der verminderte Blutsauerstoffgehalt wird wieder normalisiert. Parallel dazu treten starke Blutdruck- und Herzrhythmusschwankungen auf, die das Herzkreislaufsystem während der ganzen Nacht wie bei schwerer körperlicher Arbeit belasten. Der Vorgang wiederholt sich andauernd in einer Nacht, wovon der Schnarcher selbst nichts bemerkt. Er glaubt, gut geschlafen zu haben.

Erst am Tage spüren die Betroffenen die Auswirkungen ihres zerhackten und nicht erholsamen Schlafs. Sie fühlen sich zerschlagen und wenig leistungsfähig, können sich schlecht konzentrieren, sind oft gereizt oder schlafen bei monotonen Tätigkeiten wie Autofahren, Lesen und Fernsehen schnell ein. Auch Libidoverlust und Impotenz sind typische Beschwerden von Scharchern mit Schlafapnoe.

Unbehandelt stellen sich nach einigen Jahren bleibende schwere Folge- und Begleiterkrankungen wie arterieller Bluthochdruck, Herzmuskelschwäche, gehäuftes nächtliches Herzrasen oder Herzverlangsamung und Lungenhochdruck mit einer Verkürzung der Lebenserwartung ein. Aber auch schwere Verkehrsunfälle durch die Einschlafneigung am Tage (Sekundenschlaf) sind Folge einer unbehandelten Schlafapnoe.

Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe können heute sehr effektiv durch eine nächtliche Beatmung mit einer Nasenmaske (Nasal Continuous Positive Airway Pressure nCPAP) behandelt werden. Eine ungestörte Atmung, eine normale Kreislauffunktion und ein erholsamer Schlaf werden bei nahezu allen Patienten in kürzester Zeit erreicht. Auch wenn das Schlafen mit der Maske dem eitlen Schnarcher anfangs unvorstellbar und wenig „sexy“ erscheint, so überwiegen die positiven Auswirkungen auf das körperliche und psychische Wohlbefinden am Tage die Unannehmlichkeiten in der Nacht. Es ist wie beim Tragen einer Brille: ein Leben ohne Hilfsmittel hat weniger Qualität.